Marketing für Designer: So findest du einen Weg, der zu dir passt

Oh menno, Facebook ändert regelmäßig seinen Algorithmus. Instagram ist auch ständig im Wandel. Und dann werden deine Seiten von jetzt auf gleich anders und wenn du Pech hast, auch seltener bei deinen Fans und Followern angezeigt. (Es sei den du hast Anzeigen gekauft, natürlich.) Ist dies das Ende für viele Unternehmensseiten? Betrifft es auch deine Facebook-Fanpage? Deinen Instagram-Feed? Oder meinen? Und überhaupt, was soll man jetzt machen? Musst du dein Marketing für Designer jetzt ganz anders angehen? Vielleicht Anzeigen schalten, noch stärker um Interaktionen in den Social Media-Kanälen buhlen oder die eigenen Leser bewusst dazu anhalten zu reagieren …

Nein, mach das nicht.
Denn das alles bringt dich nicht wirklich weiter.

Warum nicht? Ganz einfach, weil du nichts tun kannst, um die Art und Weise zu beeinflussen, wie deine Inhalte in den Social Media-Kanälen angezeigt werden. Die Entscheidungen dazu fällen alleine Mark Zuckerberg und Co. Klar, kannst du dein ganzes Konzept auf die neuen Vorgaben hin überarbeiten und anpassen, aber wirklich ändern kannst du damit nichts. Du steckst nur sehr viel Arbeit und Geld in eine Marketingform, die du nicht kontrollieren kannst. Sinnvoll ist das nicht.

Wie kann Marketing für Designer aussehen?

Marketing und Akquise sind wichtig für dein Design-Business. Wie sonst sollst du an Aufträge kommen, wenn dich keiner kennt? Aber Marketing ist auch aufwendig und kostenintensiv. Und sind wir mal ehrlich, zu viel Geld und anhaltende Langeweile sind eher nicht die Probleme von uns selbstständigen Designern, oder?

Also lohnt sich der Blick über den Social Media-Tellerrand auf die vielfältigen Möglichkeiten, die du darüber hinaus für dein Marketing und deine Akquise hast. Hier eine kleine Auswahl:

  • Du kannst regelmäßige Newsletter schreiben (E-Mail-Marketing).
  • Du kannst Kooperationen mit anderen Kreativen / Selbstständigen z. B. mit einem Texter oder Programmierer eingehen.
  • Nutze Vorträge und Workshops, um dich und dein Know-how sichtbarer zu machen.
  • Setze auf Social Media-Marketing auf Pinterest, Facebook, Twitter, Instagram usw.
  • Veröffentliche Inhalte auf deiner Website, die einen Mehrwert für deine Kunden haben.
  • Suchmaschinenoptimierung (SEO) hilft dir dabei besser von Auftraggebern gefunden zu werden.
  • Schalte Werbung und Anzeigen (da sind sie wieder die Facebook Ads).
  • Verstärke deine Öffentlichkeitsarbeit / PR zum Beispiel durch Interviews oder Gastbeiträge.
  • Besuche Fachmessen oder verkaufe deine Designs persönlich.
  • Direkte Bewerbungen auf Ausschreibungen bei passenden Agenturen / Unternehmen bringen dich weiter.
  • Setze auf Kaltakquise, indem du dich und deine Designs direkt bei Unternehmen vorstellst.

Nicht jede hier aufgezählte Marketingform wird dir liegen oder gut zu deiner Positionierung passen, aber es wird deutlich, dass du zwischen Vielem wählen kannst. Erst, wenn du weißt, wie umfangreich deine Möglichkeiten sind, kannst du auch eine gute Entscheidung für dich treffen.

Zitat Gudrun Wegener - Finde ein Marketing für Designer, dass zu dir passt.

So findest du dein passendes Marketing

Jetzt einfach nur die Augen zu schließen und blindlings auf 3 Punkte in der Liste zu tippen ist kein guter Weg, um dein passendes Marketing zu finden. 😉 Ne, Spaß beiseite. Auch wenn ich im Gespräch mit meinen Onlinekurs-Kunden immer wieder feststelle, dass viele Designer ihre Marketingmaßnahmen und die Akquise viel zu planlos angehen.

Hier ein paar motivierte Postings in den Social Media-Kanälen, dort ein paar Bewerbungen auf Freelancer-Stellen und dann passiert wieder wochenlang nichts, bis die nächste Marketingwelle kommt und dann auch wieder im Sande verschwindet. Es gibt kein übergeordnetes Ziel, keine roten Faden und keine Strategie dahinter. So wird unnötig viel Zeit und Energie verpulvert und das schafft Frust, der gar nicht nötig wäre.

Oder die Designer nutzen gar nicht alle Möglichkeiten, indem sie nur auf einen einzigen Weg setzen. Das ist auch ungünstig. Stell dir mal vor du hättest komplett auf Facebock gesetzt und dann nach dem neuen Update des Algorithmus wird deine Seite einfach nicht mehr bei deinen Kunden & Fans angezeigt. Wie bitter. Dann ist deine ganze Arbeit weg, egal ob du 100 oder 1000 Fans auf deiner Seite hast.

In 6 Schritten zu deinem Marketingmix

Okay, kein Marketing machen geht nicht. Einfach irgendwas machen, bringt nichts. Darum möchte ich dir heute 6 Schritte zeigen, mit denen du deinen passenden Marketingmix findest.

Schritt #1 – Deine Strategie

Um dein Ziel zu erreichen, musst du dir natürlich erst einmal überlegen, was du überhaupt willst.

  • Sollen es 3 neue Aufträge sein?
  • Willst du endlich einen Job für deine Lieblingsagentur machen?
  • Willst du dir eine Newsletter-Liste aufbauen?
  • Oder über dein Marketing einen Agenten für deine Designs und Illustrationen finden?

Egal was es ist, dieses Ziel bestimmt ab jetzt deine Marketingstrategie. Das ist dein roter Faden, an dem sich alles entlang arbeitet.

Schritt #2 – Deine Zielgruppe

Du weißt, was du willst. Also weißt du auch, wen du mit deinem Marketing auf dich aufmerksam machen willst. Und da gibt es große Unterschiede. Einen Art Director in einer Werbeagentur erreichst du anderes, als einen PR-Referenten in einer Stiftung oder den Marketingverantwortlichen in einem mittelständischen Unternehmen. Jede Zielgruppe hat ihre Besonderheiten und Vorlieben. Die zu kennen lohnt sich für dich.

Schritt #3 – Wo ist deine Zielgruppe?

Jetzt ist Recherchearbeit gefragt. Guck dir an, auf welchen Kanälen deine Zielgruppe aktiv ist. Und dann notiere dir sämtliche Ideen, wie du mit deinem Marketing darauf reagieren kannst.

  • Gehen die Verantwortlichen häufig zu typischen Veranstaltungen? Dann kannst du dort als Speaker auftreten, einen Workshop geben oder direkt das Gespräch suchen.
  • Arbeiten sie viel mit einem festen Social Media-Kanal? Dann lohnt es sich, wenn du dort ebenfalls aktiv bist.
  • Gibt es regelmäßige Messen, die in dem Bereich wichtig sind? Dann kannst du dieses Event nutzen, um das als Möglichkeit in Kontakt zu kommen.
  • Gibt es in deiner Zielgruppe oder bei Kundengesprächen immer wiederkehrende Fragen? Dann beantworte diese auf deiner Website, in einem Blogbeitrag, einem Video oder deinem Newsletter.

Hier kommt dir deine Kreativität zugute und es wird einfacher je besser und genauer du deine Zielgruppe und ihre Themen kennst.

Schritt #4 – Welche Marketingformen sind für dich umsetzbar?

Nun ist nicht jeder Designer der geborene Speaker, gibt gerne Workshops und oder hat Lust per Kaltakquise potenzielle Auftraggeber anzurufen. Kurz um: nicht jede Art von Marketing passt zu dir. Außerdem gibt es noch weitere Gründe, um bestimmte Marketingwege auszuschließen, wie zum Beispiel Zeit, Geld oder andere Ressourcen. Wenn du keine Zeit hast, um jede Woche einen Blogartikel zu schreiben, drei Social Media-Kanäle zu befüllen und dich um direkte Bewerbungen auf Anfragen bei Agenturen zu bewerben, dann nützt es herzlich wenig, wenn das ein toller Marketingmix für deine Spezialisierung wäre. Grundsätzlich gilt auch hier wieder Qualität vor Quantität. Mach lieber weniger und achte dabei auf Kontinuität und einen echten Mehrwert. Das bringt dich unterm Strich viel weiter.

Comic für Designer / Dein Marketing braucht dich © Gudrun Wegener / Achtung Designer

Schritt #5 – Mach es auf deine Art und Weise

Alle anderen bekommen das mit dem Marketing viel besser hin? Die klassischen Marketingstrategien, wie du sie in Ratgebern oder in Büchern findest, passen einfach nicht zu dir? Es langweilt dich unendlich überall das Gleiche zu sehen und darum willst du auf keinen Fall dein Marketing so machen, wie alle anderen? Großartig! Dann höre auf deine Intuition und dein Bauchgefühl, denn das hat hier recht. Ein Marketing, was sich für dich falsch anfühlt und mit dem du überhaupt nicht zufrieden bist, wird nicht funktionieren. Such dir eigene Wege, mach es auf deine ganz persönliche Art und Weise und lass deiner Kreativität freien Lauf!

Schritt #6 – Testen, anpassen und neugierig bleiben

Wie für alle Bereiche deiner Selbstständigkeit gilt auch hier – nichts ist in Stein gemeißelt, alles verändert sich, entwickelt sich weiter und du kannst deine Entscheidungen jederzeit daraufhin anpassen. Nimm dir alle 2-3 Monate Zeit, um zu überprüfen, welche Marketingmaßnahmen gut funktioniert haben.

  • Wie viele Kunden hast du mit welcher Aktion erreicht?
  • Was hat dich deinem Ziel wirklich näher gebracht?
  • Was hat nicht geklappt und wie willst du es ändern?
  • Was möchtest du gerne einfach mal ausprobieren?

Bleib einfach neugierig und aufgeschlossen. Guck auch bei anderen Designern, wie diese ihr Marketing angehen, und überlege dir dann, welche Inspirationen du vielleicht auch für deine Selbstständigkeit übertragen kannst.

Marketing für Designer: So findest du deinen Weg // AchtungDesigner.de

Fazit

Marketing für Designer ist wichtig und du kannst nicht darauf verzichten. Immerhin willst du mit deiner Selbstständigkeit ja dein Geld verdienen und dafür brauchst du laufende Aufträge. Aber es soll dir auch Spaß machen und ein Teil deiner Selbstständigkeit sein, mit dem du zufrieden bist.
Bleib beim Thema Marketing konsequent am Ball, mach es auf deine persönliche Art und arbeite kontinuierlich an deinen Zielen. Dann erreichst du sie auch. Vor allem zu Beginn einer Selbstständigkeit oder wenn du dir einen ganz neuen Designbereich erschließt, brauchst du Durchhaltevermögen.

Also lass dich nicht entmutigen, falls zunächst die Erfolge ausbleiben oder alle anderen es scheinbar viel besser hinbekommen als du. Jeder hat mal klein angefangen und oft ist das, was man sieht nur ein Bruchteil von dem, was tatsächlich im Hintergrund passiert. Außerdem ist es nicht wichtig, dass du möglichst viele Menschen erreichst, sondern dass du die erreichst, die deine Zielgruppe sind und dich beauftragen. Und genau diese Art von Marketing für Designer kriegst du mit den 6 Schritten aus diesem Beitrag hin.

Der Artikel wurde 2018 veröffentlicht und zuletzt im November 2019 umfassend aktualisiert.

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2 Gedanken zu „Marketing für Designer: So findest du einen Weg, der zu dir passt“

  1. Hallo Gudrun! Interessanter Artikel, vielen Dank dafür erst einmal!
    Du schreibst ja auch von der Kaltakquise. Weißt du, wie das mit dieser in Bezug auf die DSGVO ist? Meines Wissens nach ist es so, dass man potentielle Neukunden nicht einfach so per E-Mail oder Telefon kontaktieren darf, solange man kein Einverständnis von ihnen hat und ein potentielles Interesse reicht hierfür nicht aus. Liege ich damit falsch? Kannst du mir vielleicht etwas erläutern, mit welcher Form der Kaltakquise man rechtssicher verfährt?

    Besten Dank im Voraus und liebe Grüße
    Julian

    Antworten
    • Hallo Julian,
      interessante Frage. Ich hab das für mich recherchiert und bin dabei auf folgenden Ergebnisse gekommen: Grundsätzlich muss man zwischen Privatkunden (B2C) und Geschäftskunden (B2B) unterscheiden.

      • Bei Privatkunden ist ganz klar gesagt, dass keine Kaltakquise erlaubt ist.
      • Bei Unternehmen darfst du sie dann kontaktieren, wenn deutlich wird, dass sie ein potenzielles Geschaftsinteresse an deiner Leistung haben.

      Soweit die offizielle Formulierung. Nicht wirklich eindeutig, finde ich. Woran kann man erkenne, ob ein potenzielles Geschäftsinteresse besteht? Beispielsweise daran, dass:

      • auf der Website direkt eine Kontaktperson + Kontaktdaten für Akquise / Personal/ Vertieb etc. genannt wird.
      • ein gibt eine Karriereseite etc. auf der direkt gesagt wird, dass sie (freie) Mitarbeiter suchen.
      • es ein Formular gibt, durch das du direkt dein Material an das Unternehmen senden kannst.

      Ich würde mir an deiner Stelle immer einen Screenshot von der Webseite machen, auf der deutlich wird, dass ein „potenzielles Geschäftsinteresse“ besteht. Dann hast du immer einen Belegt – nur sicherheitshalber.

      Ich hoffe das hilft dir schon weiter. Wie gesagt, es ist meine Interpretation der Infos, die ich gefunden habe, kein rechtssichere Auskunft.

      Viele Grüße,
      Gudrun

      Antworten

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