So kannst du Design Inspiration finden, ohne zu klauen

Ein neues Projekt steht an und jetzt brauchst du für deine Arbeit vor allem eines: die passende Idee. Klingt im ersten Moment gar nicht so schwierig. Immerhin kannst du überall tolle Inspiration finden: draußen, online, in Büchern, auf der Straße, in Blogs…
Ganz viele inspirierende Anreize zu haben ist eine große Unterstützung im kreativen Alltag. Gleichzeitig ist genau das die Herausforderung – nämlich Inspirationen und Ideen zu finden und sich davon beeinflussen zu lassen, ohne die Designs anderer nur zu kopieren und zu klauen.
Wie du dich begeistern und beeindrucken lassen kannst, ohne als „Copycat“ zu enden, werden wir jetzt ganz praktisch begutachten.

Online und auch offline kreative Inspiration finden

Gerade für Designer die viel in den Onlinemedien unterwegs sind, ist es leicht Inspirationen von anderen Websites und Online-Kanälen zu bekommen. Und diese vielen Stile, Ideen und Möglichkeiten machen dich bestimmt auch besser und kreativer, weil du dich intensiv mit ihnen auseinandersetzt. Ständig musst und willst du neue Ideen für dich finden und weiterentwickeln. Diese Art der kreativen Inspiration ist aber ein aktiver Prozess – von alleine „ploppt“ keine Website vor dir auf, um dich zu begeistern.

Anders ist es mit Offline-Inspirationen. Diese können dich auch ganz unerwartet und unvorbereitet treffen: während du im Park spazieren gehst, beim Autofahren vor einer Plakatwand hältst, in einem Café beim Treffen mit Freunden etc. Du siehst etwas, dass dich anspricht und das vielleicht gar nichts mit deinem Designschwerpunkt zu tun hat. Trotzdem beeinflusst es deine Ideen und Entwürfe. Mich treffen diese Offline-Inspirationen immer eher zufällig und nebenbei, ohne dass ich sie aktiv suche.

Diese beiden Quellen (online und offline) beeinflussen dich wahrscheinlich unterschiedlich stark und trotzdem sind beide gleich wichtig. Genau darum ist es so entscheidend nicht einfach nur den aktuellen Online-Trends zu folgen. Geh raus und lass dich inspirieren – egal ob zufällig oder ganz bewusst. Hole dir Ideen, die dich von anderen Designern unterscheiden und du gewinnst so mehr Vielfalt für deine nächsten Designs. Die Gefahr aktuelle Trends einfach nur zu wiederholen ist so viel geringer.

Kombiniere das, was dich wirklich begeistert

Wir Kreativen lieben gutes Design. Und das meint nicht nur ein ganz bestimmtest Design. Stattdessen werden wir von einer Vielzahl von Inspirationen angesprochen. Nimm dir einmal die Zeit ganz bewusst zu gucken, was es genau ist, das dir gefällt. Schon Austin Kleon hat in seinem Buch „Steal like an Artist“ gezeigt, dass uns nicht das Kopieren einzelner Elemente, sondern die Idee dahinter weiterbringt. Das ist es was uns als Designer wirklich nachhaltig positiv beeinflusst.
Wenn du also eine neue Website entwerfen willst, dann suche dir nicht nur eine Website als Ideen-Quelle aus, sondern nimm vier, fünf oder sechs unterschiedliche Beispiele. Identifiziere die Elemente, die du gut umgesetzt findest und adaptiere diese Elemente oder deren Umsetzung auf dein Projekt. So holst du das Beste für dich raus und wendest es an, ohne zu kopieren.

So kannst du Design Inspiration finden, ohne zu klauen. #Designer #Inspiration

Es sind die Details, auf die es ankommt

Oft ist es gar nicht ein bestimmtest Einzelelement, das dich so anspricht. Viel mehr ist es der Gesamteindruck des Designs. In diesen Fällen lohnt es sich noch mehr ins Detail zu gehen. Was genau lässt diese Website so gut aussehen? Was macht dieses Magazin so einzigartig?

  • Sind es die Farben?
  • Harmonieren die Schriften besonders gut?
  • Mit welchen klassischen Designregeln wurde gespielt, um diese Spannung aufzubauen?

Indem du diese guten Designs aufmerksam analysierst, profitiert du ebenfalls für deine Designs. Denn du wirst aufmerksamer und legst an deine Entwürfe die gleichen hohen Ansprüche. Das ist es, was dich wachsen lässt und besser macht – nicht das bloße Kopieren deiner Inspirationsquellen.

Nicht jede Inspiration passt zu deinem Projekt

Tolle Ideen kommen nicht nur, weil du mal etwas Tolles gesehen hast. Du musst dich auch im rechten Moment daran erinnern. Darum solltest du dir eine eigene „Datenbank“ anlegen, um die passende Inspiration schneller zu finden. Egal ob es eine Whiteboardtafel ist, ein Pinterest-Board oder anderes Tool wie Evernote.
Sortiere dir diese Ideen-Boards nach Themen oder Bereichen. Das macht es für dich leichter die richtigen Ideen zur richtigen Zeit zu finden. Umgib dich mit guten Inspirationen und such dir die Sachen zusammen, die dich weiterbringen.
Doch Achtung: nur weil ein Design bei dem einen Projekt gut funktioniert, heißt das noch lange nicht, das es auch zu deinem Auftrag passt. Ein sehr, sehr stark strukturiertes und gestaltetes Magazinlayout lässt sich nicht unbedingt auch für eine Broschüre verwenden, welche die regionalen Obstbauern ansprechen soll. Hier kommt es, wie so oft, auf die Erfahrung und das eigene gestalterische Feingefühl an.

Auch das Duplizieren von tollem Design baut deine Fähigkeiten aus

Um besser zu verstehen wie die Designs von anderen Kreativen entstanden sind, kannst du sie duplizieren. Aber auf keinen Fall für Kundenprojekte oder um sie zu verkaufen, das versteht sich. Viel mehr geht es darum genau zu verinnerlichen wie welche Tricks, Kniffe und Techniken hinter den Entwürfen und Designs stehen. Wie und warum hat sich der andere Designer dafür entscheiden diese oder jene Gestaltung anzuwenden?

Du kannst eine Illustration nachzeichnen, ein Bild abmalen, einen Code programmieren oder einen besonderen Umgang mit Farbe oder Strukturen nacharbeiten. Erst wenn du genau verstanden hast, wie diese tollen und beeindruckenden Designs entstehen, kannst du sie auch auf deine eigenen Arbeiten anwenden und zu einem Teil deiner kreativen Handschrift machen. Denn Designer sein heißt ja auch Entwicklungen und Veränderungen erkennen, annehmen und durch deine eigene Interpretation zu einem Teil deiner eigenen Arbeit machen.

Der Artikel wurde zuletzt im Juni 2016 aktualisiert.
Fotocredit Titelbild: Gudrun Wegener
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5 Gedanken zu „So kannst du Design Inspiration finden, ohne zu klauen“

  1. Hallo Gudrun,
    danke für den Artikel. Damit hast du mir eine Frage beantwortet, die ich mir auch schon lange gestellt habe. Am liebsten nutze ich Pinterest zur Inspiration und kombiniere dann verschiedene Elemente in meinen eigenen Werken. Zusätzlich sammle ich (ähnlich wie du) auch offline schöne Designs, die mir gefallen z.B. Glückwunschkarten oder Ausschnitte aus Zeitschriften.
    Schöne Grüße,
    Annett

    Antworten
    • Hallo Annett,
      ich stöbere auch sehr gerne durch die Pinterest-Boards von Anderen. 🙂 Wirklich gut funktioniert für mich dann aber doch meine schöne, große und total vollgepackte Whiteboardtafel.
      Liebe Grüße, Gudrun

      Antworten
  2. Hallo Gudrun!
    Du hast das Thema Inspiration Kopieren wirklich gut in Worte gefasst.
    Besonders gefällt mir, dass du das Thema Duplizieren ansprichst. Da ist ja schon ein Unterschied zum dreisten Nachmachen. Aber wenn man es nur für sich macht, ist es eine hervorragende Möglichkeit, zu üben und neue Wege kennenzulernen. Wir haben ja wahrscheinlich alle schon Bilder abgemalt früher 😀
    Auch den Punkt mit dem „4, 5, 6 unterschiedlichen Beispielen“ finde ich wahnsinnig wichtig: So lässt sich mal hier, mal da etwas rauspicken und man hat am Ende dennoch ein individuelles Ergebnis.
    Inspirationen und Beispiele visuell aufzuarbeiten, wurde von dir ja schon angesprochen. Wie Annett mache ich das auch am liebsten über Pinterest. Alles gebündelt auf einem Haufen zu sehen (auf geheimen Boards am liebsten ^^), gibt einfach einen super Überblick, ob Farben und Stimmung zusammenpassen.
    Danke für diesen super Post!
    Liebe Grüße,
    Chrissi

    Antworten

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