Zwei Wochen Sommerurlaub sind vorbei – schade eigentlich. Es war großartig mal rauszukommen und den Kopf ganz frei zu haben. Das das so gut geklappt hat lag nicht nur am frischen Ostseewind, sondern auch daran, dass mein Internetempfang unterirdisch war. Und damit meine ich richtig, richtig schlecht. E-Mails abrufen ging nur mit viel Geduld. Daran meine Social Media-Kanäle zu aktualisieren, brauchte ich nicht mal zu denken. Keine Chance.
So eine Zwangspause hatte aber auch ihre Vorteile. Denn sie hat mich dazu gebracht, meine eigene Situation mal zu durchdenken.
Bei mir war in letzter Zeit so viel los mit der Arbeit am Buch, den Aufträgen und den Einzelworkshops, dass sich ein riesiger Berg an liegen gebliebenem angehäuft hat. Angefangen bei der Ablage der abgeschlossenen Designaufträge, über das Chaos auf meinem Schreibtisch bis hin zu all den Zetteln, Dokumenten und Notizen, die einfach nur wegsortiert und bearbeitet werden müssen. Alles nicht dramatisch, aber es häuft sich an und fängt dann an mich zu belasten und zu nerven.
Du bist #selbstständig und die Aufgabenberge werden immer größer? Zeit das zu ändern. @gudrunwegener Klick um zu TweetenVon dem Berg würde ich mich sehr gerne trennen. Oder besser noch, ich möchte mich zukünftig klarer organisieren, Aufgaben abgeben und mich auch rechtzeitig bremsen, damit es gar nicht mehr dazu kommt. Ich finde es einfach schade, wenn ich vor lauter Alltagsaufgaben gar nicht mehr zum kreativ sein komme. Außerdem haben mir die freien Urlaubstage auch gezeigt, wie sehr ich die Ruhephasen brauche und genieße.
Mit einem guten Vorsatz allein ist noch niemand zum Ziel gekommen. Also stellt sich mir die Frage, wie, wo und in welchem Umfang man den als selbstständiger Designer überhaupt Inhalte und Aufgaben abgeben kann? Vielleicht hast du dir diese Frage auch schon gestellt, als du mal wieder bis zum Hals in Aufgaben und Projekten festgesteckt hast. Oder, weil du viel mehr Arbeit hast, als du alleine bewältigen kannst. Oder, weil du einfach mehr Zeit für deine Kreativität haben willst? Gute Gründe Aufgaben abzugeben gibt es für Designer ja viele.
Sich Aufgaben im Team zu teilen und so die Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen ist ein guter Weg. Das kommt für mich aber nicht infrage. Zum einen hab ich schlichtweg kein Team oder Mitarbeiter. Zum anderen will ich das auch im Moment gar nicht, wenn ich ehrlich bin. Ich mag es alleine und unabhängig zu arbeiten.
Ein anderer und, wie mir scheint inzwischen sehr beliebter Weg sich Unterstützung in die eigenen vier Bürowände zu holen, sind virtuelle Assistenten. Dabei suchst du dir online eine Unterstützung, die dir dann stundenweise oder für ein bestimmtes Projekt unter die Arme greift. Das kann gut funktionieren, gerade wenn es um Routineaufgaben geht, bei denen die Tätigkeiten eigentlich immer wieder die gleichen sind, wie Recherchearbeiten, Kundenpflege, Korrekturlesen oder das Einpflegen von Artikeln und Social Media-Posts. Gut ist, dass du immer so viel Unterstützung buchen kannst, wie du gerade brauchst. Regelmäßig Gehälter und Verpflichtungen oder Todzeiten, in denen es nichts zu tun gibt, wie bei einem angestellten Assistenten hast du so nicht. Aber auch bei dieser relativ offenen und flexiblen Zusammenarbeit muss die Chemie zwischen den Beteiligten stimmen, sonst klappt es nicht. Hier kommt es auf einen Versuch an, denke ich. Reizvoll ist das Konzept alle mal.
Bevor du dir überlegst, was du denn an wen abgeben kann, sollte du vielleicht erst einmal überlegen, ob du überhaupt alle die Dinge machen musst, die dich nerven und belasten. Nur weil “Alle” auf Facebook, Instagram und Co setzen heißt das ja noch lange nicht, dass das auch für dich die richtige Strategie ist.
Vielleicht sind deine Kunden gar nichts auf diesem Plattformen zu finden und du hast ganz andere Methoden, mit denen du viel effektiver mit deinen Zielkunden in Kontakt treten kannst? Warum bemühst du dich dann auf den Kanälen, die sich für dich nicht gut anfühlen? Kannst du vielleicht einen Teil deiner vielen Aufgaben einfach streichen? Das ist dann doch mal eine echte Erleichterung, oder?
Und falls du den Aufgabenbereich nicht streichen kannst, weil er wichtig für deine Selbstständigkeit ist, so kannst du ihn vielleicht gebündelt abgeben? So wie die Buchhaltung. Für mich ist das ein perfektes Beispiel für eine Sache, die ich nicht machen will und auch nicht gut kann und die ich darum komplett an meine Steuerberaterin abgegeben habe.
Bleiben da noch die vielen Tools und Apps, die versprechen es Selbstständigen leichter zu machen. Gut ist, dass man viele dieser Dienste auch in einer kostenfreien Starterversion nutzen kann. Teamkooperationen und umfangreiche Funktionen kosten in der Regel extra, aber oft brauchst du die als einzelner Designer eh nicht. Das ist ein riesiger Vorteil, finde ich.
Hier mal ein kleiner Einblick in die vielen Tools und Anwendungsmöglichkeiten:
Doch gerade bei den Tools und Apps solltest du dir vor der Installation Zeit nehmen zu überlegen, was du jetzt wirklich brauchst. Lohnt es sich für ein Tool Geld auszugeben oder gibt es vielleicht auch ein kleineres Programm, das weniger Umfang hat aber genau das macht? Viele Apps und Tools sind sehr komplex und machen dir so mehr Arbeit, als sie dir abnehmen. Hier brauchst du Neugierde, Spaß am Ausprobieren und keine Skrupel ein Tool komplett zu löschen, wenn es für deine Bedürfnisse nicht passt.
Als #Designer brauchst du Zeit für deine Kreativität, also hör auf alles selbst zu machen. @gudrunwegener Klick um zu TweetenBei meiner Recherche bin ich auf vier möglich Lösungen gekommen. Jetzt muss ich mir überlegen, wie ich meinen Aufgabenberg am besten kleiner bekommen.
Facebook hat als Marketingwerkzeug für meine Infografiken nicht so gut gepasst. Darum entscheide ich mich dafür die Fanpage zu löschen.
Das tolle an einer kreativen Selbstständigkeit ist ja, dass man sich seine Zeit frei einteilen kann und so möglichst viel Raum für Designs und Ideen hat. Theoretisch jedenfalls. Damit das bei mir auch praktisch klappt, muss ich meine Arbeitsweise regelmäßig durchdenken, und anpassen.
Wenn du Aufgaben abgibst hast du gleich mehrere Vorteile:
Mir ist mein kreative Freiraum in den letzten Monaten zu wenig geworden, weil die Pflichtaufgaben überhand genommen haben. Ich habe Lust das jetzt zu ändern. Oder anders gesagt: Der frische Ostseewind, den ich aus dem Urlaub mitgebracht habe, weht jetzt weiter durch mein Büro und ich freue mich auf die Neuerungen.
Der Artikel wurde zuletzt im August 2017 aktualisiert.
Fotocredit Titelbild: Gudrun Wegener
Im stressigen Tagesgeschäft vergisst man schnell sich um die eigenen Themen zu kümmern und ganz schnell bleiben Aufgaben liegen. Wenn man dadurch den eigenen Freiraum verliert, hat man nichts gewonnen.
Das Abgeben muss man wirklich erstmal lernen. Aber wenn man es einmalverinnerlicht hat, bieten sich ja zahlreiche Möglichkeiten von Minijobs, Freelancern bishin dazu einfach mal Projekte einzustampfen.
Danke für den interessanten Beitrag! Haben wir eine Chance, Sie zu überzeugen, sich Bitrix24.de anzuschauen? Wir sind eine kostenlose Aufgaben- und Projektmanagement Plattform mit unbegrenzter Anzahl an Aufgaben und Projekten. Bitrix24 bietet Kanban und solche Funktionen wie Aufgabenabhängigkeiten, Gantt-Diagramm, Zeiterfassung in Aufgaben und Rechnungen kostenlos an. Außerdem steht das Kundenverwaltungssystem (CRM) mit Automatisierungen zur Verfügung. Wir sind nicht so groß, nur 3 Millionen Nutzer, aber wir denken, wir sind eine gute kostenlose Lösung, wo man effizient mit Aufgaben und Projekten arbeiten kann. Nicht schlecht, oder?
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